Bei der Rettung muss jeder Griff sitzen - Feuerwehr und Helfer vor Ort Ursensollen übten das Vorgehen bei einem Verkehrsunfall.

Eine gemeinsame Übung zum Thema „Verkehrsunfall mit Pkw“ stand für die Helfer vor Ort (HvO) und die Ausbildungsgruppe der Stützpunktfeuerwehr Ursensollen auf dem Programm. Übungsleiter Alexander Streher und Marco Preißler (Leiter der HvO Ursensollen) organisierten die Aufgabe mit einem Unfall-Fahrzeug im Gewerbepark Ursensollen. Unterstützt wurden sie von Dr. Walter Grau als leitendem Notarzt und dem BRK. Die Feuerwehr Amberg stellte mit dem Rüstwagen den für solche Einsätze notwendigen zweiten Rettungssatz.

Vier Verletzte waren zu versorgen

Nach kurzer Einweisung erfolgte der fiktive Alarm und die Einsatzkräfte rückten zeitversetzt aus. Die zuerst eingetroffenen Kräfte der HvO fanden diese Situation vor: Ein Auto, besetzt mit vier Personen, war von der Fahrbahn abgekommen, hatte sich überschlagen und war an einen Baum geprallt. Das Auto war massiv im Dachbereich und an der Fahrerseite eingedrückt. Die Insassen waren teilweise eingeklemmt und zum Teil schwer verletzt.

Zuerst befreiten die HvO die Person auf dem Beifahrersitz. Sie musste auch umgehend reanimiert werden. Die übrigen Helfer kümmerten sich um die drei weiteren Personen im Pkw. Die mittlerweile eingetroffenen Kräfte der FF Ursensollen nahmen als erste Maßnahme die Sicherung und den Unterbau des Fahrzeuges vor. Mit dem ebenfalls eingetroffenen Notarzt wurde die Lage besprochen; entschieden wurde, die Insassen nacheinander im Modus „Schnelle Rettung“ zu befreien.

„Tunneln“ durch die Heckklappe

Während der Befreiung der ersten Person, die sich hinter dem Beifahrer befand, verschlechterte sich der Gesundheitszustand der Person hinter dem Fahrer dramatisch. Umgehend ordnetet der Notarzt eine „Sofortrettung“ dieser Person an. Als schnellste Methode entschied sich der Einsatzleiter der Feuerwehr für das „Tunneln“ des Verletzten durch die Heckklappe. Mit zwei Rettungssätzen wurde zeitgleich das eingedrückte Dach angehoben und die Rücksitzbank abgespreizt. Unverzüglich wurde das Unfallopfer mit dem sogenannten „Spineboard“ durch die Heckklappe gerettet. Nachdem das Autodach abgenommen war, konnte dann auch der Fahrer nach etwa 30 Minuten gerettet werden.

Es wird weiter gemeinsam geübt

Bei der Endbesprechung schilderten Dr. Walter Grau für den Rettungsdienst und 2. Kommandant Bernhard Graml für die Feuerwehr die Situation und das jeweilige Vorgehen. Beide waren sich einig, dass nur durch eine konsequente Absprache zwischen den Rettungskräften eine optimale und zügige Rettung möglich sei. Dies sei bei dieser Übung von allen Seiten sehr gut umgesetzt worden, nur wenig sei zu beanstanden, lobten sie die Einsatzkräfte. Übungsleiter Alexander Streher dankte zum Abschluss allen Beteiligten und verwies auf weitere gemeinsame Übungen, die für dieses Jahr noch geplant sind.

Bericht Mittelbayerische

   
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